In Deutschland kommt es pro Jahr zu zirka 25.000 bis 48.000 Todesfällen durch falsch eingenommene Arzneimittel oder Arzneimittel-Kombinationen. Zirka 30% der Einweisungen ins Krankenhaus erfolgen aufgrund durch unerwünschter Arzneimittelwirkung (UAW) oder –wechselwirkungen.
„Eine Wechselwirkung kann die gewünschte Wirkung des Arzneimittels verstärken, abschwächen oder sogar aufheben“, erklärt Franziska Scharpf. „Daher ist es wichtig, über die Zusammenhänge Bescheid zu wissen.“
Vor diesem Hintergrund informierte die Apothekerin in ihrem Vortrag „Welche Wechselwirkungen können bei Medikamenten auftreten?“, der am 7. November 2016 im Allgäu Pflege Spital in Sonthofen stattfand, auf allgemeinverständliche und anschauliche Weise über die wichtigsten Fakten.
Zur Sprache kamen beispielweise Faktoren, die das Risiko einer Wechselwirkung erhöhen, verschiedene Mechanismen von Wechselwirkungen, die häufigsten Wechselwirkungen sowie häufig interagierende Arzneistoffgruppen (zu ihnen gehören Schmerzmittel, Blutdruckmittel sowie Mineralstoffe) wie auch Möglichkeiten, die Patienten zur Vermeidung von Wechselwirkungen offen stehen.
„Durch konsequente Beachtung der dokumentierten Fälle von unerwünschter Arzneimittelwirkung könnten ca. 10.000 Todesfälle und ca. 250.000 Fälle von schweren Nebenwirkungen vermieden werden“, betonte Franziska Scharpf und ergänzte: „In den meisten Fällen sind Wechselwirkungen jedoch nicht bedrohlich und lösbar.“